Ich hoffte ohnmächtig zu werden, aber zu meiner
Enttäuschung verlor ich nicht das Bewusstsein. Die Wellen des Schmerzes, die bis
jetzt nur an mir geleckt hatten, erhoben sich jetzt turmhoch, überspülten mich
und zogen mich unter Wasser. Ich tauchte nicht wieder auf.
(Stephenie Meyer "Biss zur Mittagsstunde")
Diese Beschreibung des Schmerzes, den Bella erlebt, nachdem Edward gegangen ist, trifft es sehr genau. Ich konnte damals nicht mehr weiterlesen, habe das Buch weglegen müssen und geweint. Selbige Textpassage habe ich nun immer bei mir, trage sie in meinem Portemonaie und lese sie sehr oft. Nicht, um mich an den Schmerz zu erinnern, sondern daran, daß es weitergegangen ist. Daß der Schmerz nachliess und es jeden Tag ein bißchen besser wurde. Die Wunden sind noch da, verheilen langsam und werden wohl immer in Form von Narben da sein. Doch auch diese sind nun ein Teil von mir, gehören zu mir, begleiten mich und prägen mich. Schmerz verändert. Er bringt aber auch das Bewusstsein, daß wenn er vorüber ist, man ein anderer Mensch ist. Ich wurde unter Wasser gezogen, bin aber wieder aufgetaucht und erkenne, daß es auch danach schöne Seiten im Leben gibt, daß zwar alles anders, aber nicht unbedingt schlechter geworden ist. Den Menschen, die mich auf diesem Weg begleitet haben, mir zugehört und mich zum Lachen gebracht haben, an deren Schulter ich weinen durfte, bin ich unendlich dankbar.
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